Ratgeber


Saisonstart fürs Motorrad: Zurück aufs Bike aber sicher

Fahrzeug und Ausrüstung eingehend inspizieren
Lange Touren zum Saisonbeginn vermeiden, regelmäßig Pausen machen
Mit Schlaglöchern, Streusalzresten und nasser Fahrbahn rechnen
Berlin (ACE) 2. April 2025 Die Motorradsaison ist eröffnet: Im April starten besonders viele
Bikerinnen und Biker mit neuem Saisonkennzeichen ihre erste Motorradtour des Jahres. Der
ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, gibt Tipps, wie sie nach der Winterpause sicher
unterwegs sind, damit der Fahrspaß im Frühling nicht zu kurz kommt.

Motorrad technisch checken

Nach einer längeren Winterpause empfiehlt sich ein kurzer technischer Rundum-Check der
Maschine. Besonders die Batterie leidet oft unter monatelanger Standzeit und Kälte sie sollte
vor der ersten Fahrt geladen werden, sofern zu Hause die Möglichkeit besteht. Ein mobiler
Starthilfe-Booster kann im Ernstfall helfen: Nicht nur beim Start zu Hause, sondern auch
wenn nach der ersten Pause die Maschine aufgrund einer defekten Batterie nicht mehr
anspringen sollte. Auch der erste Startvorgang kann bei älteren Maschinen mehr Strom
ziehen. Deshalb gilt es nach dem Anlassen etwas länger zu fahren, damit die Lichtmaschine
die Batterie wieder aufladen kann. Ein weiteres Augenmerk gilt dem Kettenantrieb: Er sollte
gut geschmiert und korrekt gespannt sein, da trockene oder falsch gespannte Ketten den
Antrieb stark belasten können. Auch die Reifen verdienen einen prüfenden Blick hier gilt es,
Luftdruck, Profil und Zustand zu kontrollieren, denn sprödes Gummi oder zu wenig Luft

reduzieren den Grip und können gefährlich werden. Nicht zuletzt sollten Bremsscheiben auf
Rost geprüft und bei der ersten Fahrt mit sanften Bremsübungen „freigebremst“ werden. Auch
die Beleuchtung ist nicht zu vergessen: Licht, Blinker und Bremslichter sollten vor der ersten
Fahrt auf ihre Funktion geprüft werden.

Viele Werkstätten bieten auch einen Frühlingscheck an, um Öl, Kühl- und Bremsflüssigkeit
sowie die Kette überprüfen zu lassen. Bei Unsicherheiten bezüglich notwendiger Reparaturen
ist es immer ratsam, eine Werkstatt aufzusuchen. Achtung: Der Werkstattbesuch darf nur
mit einem gültigen Kennzeichen erfolgen.

Helm und Co. gründlich prüfen

Vor der ersten Fahrt der Saison sollten neben dem Motorrad auch die Schutzausrüstung einer
gründlichen Prüfung unterzogen werden. Wenn zum Beispiel reflektierende Streifen verblasst
oder Nähte beschädigt sind. Besonders der
Helm sollte gründlich inspiziert werden: Die
Außenschale sollte frei von Rissen sein und die Polsterung noch intakt beides sichert die
Schutzwirkung bei einem Sturz. Ist der Helm sichtbar beschädigt, zu alt oder wurde er
einmal fallen gelassen, empfiehlt sich ein Austausch. Auch ein verkratztes Visier kann bei
tief stehender Sonne und entgegenkommendem Verkehr bei Dunkelheit blenden und so das
Unfallrisiko erhöhen. Nur eine funktionstüchtige Ausrüstung sorgt für echte Sicherheit auf zwei
Rädern.

Körperlich und mental vorbereiten

Auch die eigene körperliche Verfassung sollte nicht zu kurz kommen: Es ist nicht ratsam, eine
Motorradtour mit leerem Magen oder durstig zu beginnen. Eine ausgewogene, leichte
Mahlzeit und ausreichend Flüssigkeit schaffen eine gute Grundlage für eine konzentrierte
Fahrt. Dehn- und Streckübungen vor der Fahrt können Verletzungen vorbeugen. Besonders
zu Saisonbeginn ist es besser, zunächst keine langen Strecken zu fahren. Stattdessen sollte
man mit mehreren kurzen Touren starten und regelmäßige Pausen einplanen, um sich
langsam wieder an das Fahren auf dem Motorrad zu gewöhnen. Bestenfalls dreht man
zunächst in einem sicheren Umfeld, zum Beispiel auf einem Verkehrsübungsplatz, ein paar
Runden. Bereits wenige Minuten, in denen Bremsen und Wenden geübt werden, können das
Gefühl für das Motorrad deutlich verbessern.

Konzentriert und vorsichtig fahren

Fahrroutine muss erst wieder aufgebaut werden das gilt auch, wenn das Zusammenspiel
zwischen Fahrerin oder Fahrer und Maschine schnell wieder gut zu funktionieren scheint. Zum
Saisonbeginn empfiehlt es sich deshalb, besonders vorsichtig, vorausschauend und defensiv

zu fahren: In Kurven sollte die Schräglage minimiert werden, längere Bremswege sind
einzuplanen und ein größerer Sicherheitsabstand ist zu empfehlen. Dies gilt nicht zuletzt,
weil im Frühling erschwerte Fahrbedingungen herrschen: Schlaglöcher, Streusalzreste und
nasse Fahrbahnen können einem auf jeder Tour begegnen. Zudem ist damit zu rechnen,
dass sich andere Verkehrsteilnehmende nach der Winterpause noch nicht wieder an den
Umgang mit Motorrädern gewöhnt haben und sie leichter übersehen. Hier kann
Schutzkleidung in auffälligen oder kontrastreichen Farben helfen. Auch leichte
Pendelbewegungen verbessern die eigene Sichtbarkeit allerdings nur dezent, sonst
steigt das Sturzrisiko.

Weitere Informationen:

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Richtiges Verhalten im Straßenverkehr.

 

Um das Ganze noch ein bisschen greif- und damit umsetzbarer zu machen, wollen wir Ihnen noch ein paar Tipps für rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr mit auf den Weg geben:

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Aufmerksamkeit.

 

Aufmerksamkeit im Straßenverkehr steht über allem. Beobachten Sie den Verkehr: Sehen Sie eine Gefahrenquelle weiter vorne wie einen unbeschrankten Bahnübergang oder einen Fußgängerüberweg? Einen Betrunkener, der von der Haltestelle auf die Straße zu schwanken droht? Ein Kind, das am Straßenrand spielt? Ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen, das langsamer fährt, so als würde der Fahrer nach dem Weg suchen? Werden Sie langsamer und bleiben Sie bremsbereit. Und grundsätzlich: Halten Sie immer ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und vergessen Sie beim Abbiegen nicht den Schulterblick.

 

 

Gelassenheit.

Seien Sie tolerant, wenn andere Fehler machen und pochen Sie nicht auf Ihr Recht. Es passiert schließlich jedem mal, dass er ein Schild übersieht oder unaufmerksam ist. Versuchen Sie, in solchen Fällen Blickkontakt mit dem anderen Fahrer aufzunehmen und einzuschätzen, wie er sich weiter verhält. Im Zweifel gilt: Anhalten und abwarten. 

 

 

Fairness.

 

Fahren Sie so, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht von Ihren Fahrmanövern überrascht werden. Das heißt zum Beispiel: Wechseln Sie frühzeitig den Fahrstreifen, wenn Sie abbiegen wollen, nutzen Sie dafür das Blinklicht und schneiden Sie dabei niemandem den Weg ab. 

Angemessenheit.

Apropos Signalleuchten: Im Straßenverkehr sind die Kommunikationsmöglichkeiten begrenzt. Jedes Signal Ihres Autos dient daher einem bestimmten Zweck. Missbrauchen Sie also Blinklichter, Lichthupe, Warnblinker und Co. nicht, um zu drängeln oder im Parkverbot zu halten. Nutzen Sie stattdessen alles zu seiner Zeit: Blinker beim Spurwechsel, Warnblinker zum Beispiel bei einer Panne und Lichthupe nur außerorts als Signal für Gefahr. Im Zweifel helfen auch manchmal Handzeichen, wenn Sie davon ausgehen können, dass ein anderer Verkehrsteilnehmer diese sehen und im besten Fall natürlich auch verstehen kann.

 

Perspektivwechsel.

 

Grundregeln beim Verhalten im Straßenverkehr.

Dass Sie sich an die allgemeinen Verkehrsregeln wie Geschwindigkeitsbegrenzungen halten sollten, wenn Sie mit einem Auto am Straßenverkehr teilnehmen, versteht sich von selbst. Ebenso klar sollte es sein, dass Verkehrsteilnehmer sich weder betrunken noch unter jedwedem anderen Drogeneinfluss ans Steuer setzen dürfen. Alles Regeln, die eindeutig vom Gesetzgeber festgelegt sind, beziehungsweise über Verkehrsschilder reglementiert werden.

Die Rücksichtnahme im Straßenverkehr erscheint zunächst etwas diffuser – und das, obwohl sie gleich im ersten Paragrafen der Straßenverkehrsordnung (§ 1 StVO) festgehalten ist. Da heißt es:

  1. „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“
  2. „Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“

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